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da steht sie nun vor den gestapelten Sesseln, und ich erkenne wie sie Fäden zieht sirupartig, in dem sie ihre dunkle Figur verdoppelt (Rückenansicht) und ihr schmaler Schädel 1 Bedeckung trägt, sehr schwarze Bedeckung mit zwei Chinesenzöpfchen wie Antennen, Dali Moustage, emporstrebend, die langen Arme oder Ärmel des Gewandes bis zum Boden hin streckend und schleifend, und ich in ihren Anblick nicht wuszte wo ich das alles hinteufeln sollte, nämlich die in 1 Licht Flut sich verbergende Kamele und Alhambras, und ich erst gucken muszte nach den Bedeutungen des Wortes, eben im nachhinein, und vielleicht höre ich diese Figur auf dem Papier etwas sagen, das ich nicht verstehen kann, aber das Echo der Worte hallt mir lange von den Wänden meines Zimmers zurück, ich meine es war 1 HIRNGESTRÜPP, ich glaube der unverschlossene Filzstift hatte sich in der Unterdecke verfangen, VERPUFFT, so dasz alles voller schwarzer Linien und Kuverts und spinnenartiger Ausleger: gestreift, gepunktet, verschmort, es wurde Farbe verspeit, Tusche und Kohle, es war übersät mein Bettuch und Decke mit dunkler Farbe, unschmuck von Rusz Batzen; Fuszbinde. Friederike Mayröcker: Tobias Pils “Bleistift, Tusche auf Papier, 180x110 cm, 1995” oder Rafael-Not Der oben wiedergegebene Text entstammt dem Heft “privates” von Tobias Pils. Das Heft umfasst 20 Tusche- (und Bleistift-) zeichnungen unterschiedlichen Formats. Drei der Zeichnungen tragen den Titel “Gärten”, 17 sind “Ohne Titel” bezeichnet. Ich habe die Gärten (auch die unbetitelten) gerne besucht. |